Puppenspiel

Zwei aus einem Teller

Das Hörspiel als Puppenspiel für Kinder ab 6 Jahren

Anna, Kannich und Aehne beim Essen Kannichs Werdegang zweiter Teil:
Kannich kommt als Kind in die Obhut des alten Köhlers, dem "Ähne". Dieser ist seine einzige Bezugsperson. Deshalb ist die Nähe mit dem Ähne überlebensnotwendig. Fruehlingsfest Diese Nähe drückt sich darin aus, dass beide aus einem und demselben Teller essen.
Sie leben in voller Harmonie miteinander, mit der Natur, mit den Jahreszeiten, mit ihrer Arbeit - bis plötzlich eines Tages das Glitzern und Gleißen einer ganz anderen Welt in die Köhlerhütte hereinbricht. Juwelier Stadt
Auf unrechtmäßige Weise erwirbt Kannich einen goldenen Teller. So gelingt es ihm, ein Stück Glanz aus dieser anderen Welt in seine Köhlerhütte hineinzubringen. Aber der Preis ist, dass er mit seinem Ähne nicht mehr aus einem Teller essen darf. Stadt Koehlerhuette
Wodurch wurde ich inspiriert diese Geschichte zu schreiben?

Einer meiner Verwandten wuchs mit 9 Geschwistern auf einem Bergbauernhof bei seinem Großvater auf. Das größte Glück für ihn war, mit dem Großvater aus einem Teller zu essen. Aber wenn er sich etwas eingebrockt hatte oder unfolgsam war, bekam er einen eigenen Teller. Das war die schlimmste Strafe, die er kannte.

Ein Pfarrer aus unserem Freundeskreis machte sich einmal Gedanken, wie er seiner Gemeinde Himmel und Hölle beschreiben könnte.
Da erinnerte er sich an seine Kindheit. Mit das Schönste für ihn war, täglich neben seinem Vater am Esstisch zu sitzen, in voller übereinstimmung. Es gab gute Gespräche. Wenn er sich aber etwas eingebrockt hatte und mit einem Geheimnis und schlechtem Gewissen neben seinem Vater saß, dann war das die Hölle.

Für mich verkörpert der Ähne einen göttlichen Wesenszug:
Dem Ähne ist es furchtbar schmerzlich, seinen besten Freund, den Kannich verloren zu haben. Er gewinnt ihn zurück, indem er ihm verzeiht.
Editha Humburg
Spieler: Editha Humburg, Silke Kriese
Kulissen: Editha Humburg, Okuli Bernhard, Silke Kriese
Technik: Silke Kriese
Dauer: ca. eine Stunde
Fotos: Susanne Hopf