Seenot

eine Geschichte für untergehende Hausfrauen
und ähnlich gebeutelte Leute

Als junge Mutter war ich zwischen Geschirr- und Wäschebergen, zwischen Windeleimern und kranker Familie am Untergehen. Auf meine Hilfeschreie gab mir Gott eine klare Antwort, die heute noch Gültigkeit hat. Diese Antwort ist die Hauptbotschaft unserer Geschichte.
(vgl. Joh. 12,25)
Editha Humburg

Welche Laus setz ich mir da
in den Pelz?

Kapitän, da bin ich
andere Empfänge gewöhnt!
Immerhin bin ich Prinzessin!

Aber wer kommt denn da?

Was sind denn das für komische Gestalten?


...wie seltsam die Diener jetzt sind.


Wie redet er mit mir?

Herr Kapitän , ist noch eine Frage erlaubt?

Ein bisschen Demut tut dir bestimmt gut.

Das ist herzlos von Papa
mich so dem Leben aus zusetzen!

Prinzessin, er will mich über Bord werfen!
Ich gehöre zu dir!
Was wärst du ohne mich?

Unser Schiff ist wieder flott!
Die widerspenstige Prinzessin Contra soll auf einem Schiff das Navigieren lernen, damit ihr der Wind des Lebens mal ordentlich um die Ohren weht. Ein Sturm bricht los. Das Schiff ist nicht mehr zu steuern. Ist es noch zu retten? Dieses Theaterstück ist musikalisch illustriert von Okuli Bernhard.
Seenot Seenot - ein Segelschiff droht zu kentern. Mit dem Schiff ist das Lebensschiff gemeint. Es gibt Zeiten, in denen meinst du, du gehst unter. Du gibst anderen Menschen, den Umständen und Gott die Schuld. Doch wenn du Gott beschuldigst, könnte sein, er gibt dir die gleiche Antwort, die er mir vor vielen Jahren gab:
"Wirf deine Saboteure über Bord!"
"Wo sollen da Saboteure sein?" wendest du ein.
"Bei mir gibt es keine Saboteure."
"Bist du dir da ganz sicher?"
Contra, die Herzogstochter, machte jedenfalls eine erstaunliche Entdeckung. Und sie zog die Konsequenzen.
 
 
Silke Kriese:

Was hat das Theaterstück "Seenot" mit meinem Leben zu tun?
 
Ich habe das Glück, dass ich das Theaterstück schon eine Weile kenne! Und Theaterspielen ist eine Therapie für mich.
 
Warum schickst Du mir so ein Unglück?
Ich war nach dem Studium 2 Jahre lang arbeitslos. Alle die mit mir studiert haben, haben eine Stelle bekommen. In der Weiterbildung "Projektmanagement" wurden alle außer mir für das Praktikum bezahlt und haben inzwischen eine Stelle! Nur ich nicht! Mein Saboteur war die Bitterkeit, die ich immer wieder über Bord werfen musste.
Ich hatte 2000 schon einmal eine harte Zeit. 2004 spürte ich, das ich wieder eine Lernphase durchmachen musste: Ich sollte lernen, Gott zu vertrauen. Ich musste viele meiner Vorstellungen "über Bord" werfen. Noch heute lebe ich von der Hand in den Mund.
 
Am 15.12.2004 kam der Tag, an dem ich wusste: Die harte Lernzeit ist vorbei! Es hatte sich bestätigt! Das heißt nicht, dass ich nicht weiter lernen muss und gegen Saboteuren zu kämpfen. Aber: Ich hatte plötzlich Arbeit. Außerdem bekam einiges Geld zu Weihnachten. Seitdem beinhaltet meine Arbeit das, was ich mir gewünscht hatte:
Mit ungefähr 10 Jahren wollte ich Gärtnerin werden.
Mit 12 Tontechnikerin und
mit 15 Schauspielerin.
Computer interessierte mich lange überhaupt nicht. Aber ich sagte mir:
Wenn ich am Computer etwas mit Bildbearbeitung gestalten kann, dann "Ja"! Das mache ich jetzt!
Nach dem Studium sagte ich:
"Die Stelle, für die ich geeignet bin, gibt es noch nicht, die muss ich mir selber schaffen!"
Das habe ich jetzt getan.
Gott hat für jeden einen Weg und eine Aufgabe.
Es hat sich für mich herauskristallisiert, dass mein Weg die Zusammenarbeit mit Omutt (meiner Großmutter) ist. Ich hatte ein paar Stellen- oder Praktikumsangebote. Aber jedes Mal, wenn ich dachte, das musst jetzt aber annehmen, merkte ich, dass es mir schlechter ging. Also nahm ich meinen Mut zusammen und sagte ab! Ich musste statt zu "rebellieren" Gehorsam lernen. Das kostet Mut!

Vor unserer letzten "Seenot" - Aufführung habe ich einen weiteren Saboteur entdeckt, der diesmal keine Chance bei mir hatte:
Dieltimtsbles! (Selbstmitleid)
Am Abend vor der Aufführung dankte ich Gott für meine blauen Flecken! Ich war am Vormittag mit dem Fahrrad auf dem Glatteis ausgrutscht.
2004 war ich das letzte Mal mit dem Fahrrad gestürzt. Natürlich tat es weh. Mein Helm war kaputt. Ich war frustriert und deprimiert.
Aber diesmal hat es mich nur etwas geärgert. Es tat weh. Meine beiden Knie waren blau. Die Arme hatte ich mir gezerrt. Und das Handgelenk aufgeschürft. Aber ich war nicht frustriert.
Bei der Theaterprobe dachte ich:
Eine Prinzessin mit blauen Flecken; das passt doch nicht. Meine Knie schmerzten als Contra auf den Knien rutschend das Deck putzen soll. Da begriff ich, das ich das in dieser Rolle nicht beachtet hatte: Contra ist ja so was gar nicht gewohnt. Das ist für sie schmerzhaft!
Über diese Erkenntnis war ich einfach dankbar!

Fragen über die Sie nachdenken können:
Was blockiert mich? Was muss ich über Bord werfen?
Welchen Saboteur kenne ich besonders gut?
Rebelliere ich gegen Gott?
Nehme ich Gottes Plan für mein Leben nicht an? Nehme ich ihn an?
Sind es andere Menschen, die meinen Lebenstraum sabotieren, weil sie sagen:
"Das macht man nicht!"
 
Mein Maß ist die Bibel! Das gibt mir die größt mögliche Freiheit!
Fotos: Okuli Bernhard 01.03.2008
Dauer: ca. 35 Minuten